Beschreibung
Der Roter Libanese verdient dennoch einen eigenen Absatz, denn in seiner ursprünglichen Form hat er das Zeug zum „Apothekenhauch“. Als spezielle Sorte setzte er in gewisser Weise Massstäbe. Typischerweise kam er in dicken rechteckigen, an den Seiten abgerundeten Platten, in mit Stempelaufdruck versehenen Leinensäckchen. Seine Farbe war aussen deutlich rötlichbraun, im Inneren eher heller olivbraun. Die rote Farbe wird auf die Ernte vollreifer auf dem Feld verdorrter gerösteter Pflanzen, auf heiße und starke Pressung oder Verarbeitung mit der Hand zurückgeführt. Das Haschisch roch charakteristisch würzig medizinisch. Der Ölgehalt war relativ hoch, die Konsistenz cremig. Der Törn war ausgeprägt euphorisch, erhebend, ohne die Gedanken zu verwirren, angenehm körperlich, bisweilen aphrodisisch, enthemmend und humorig, aber kontrollierbar nach Bedarf. Die Potenz war gut, allerdings nicht sensationell. „Roter“ dieser legendären Qualität ist in Folge des Libanonkrieges von 1982 schon seit 1983 praktisch verschwunden. Danach wurde bis Anfang der 1990er Jahre Massenware niedriger Qualität produziert. Saisonal, so von 2005 bis 2007 und ab 2013 wurde trotz schwieriger Verhältnisse und Auseinandersetzungen vor Ort immer wieder oder weiter produziert. In holländischen Coffeeshops wieder verbreitet, sind die typischerweise meist mäßigen bis mittleren Qualitäten auf Grund der Konkurrenz potenten Grases und guten Marokks auf dem deutschen Markt eine Rarität geblieben.